- Bis 2025 Bestand der Geburtshilfe im KH Oberpullendorf garantiert
- Fortbestand nach 2025, wenn Benchmarks erreicht werden
- Versorgung durch Hebammen gemeinsam mit Eisenstadt sichern
Für die Zukunft der Geburtshilfestation im Krankenhaus Oberpullendorf haben das Land Burgenland und die Burgenländische Krankenanstalten-Ges.m.b.H. eine Lösung gefunden, die sowohl die Versorgungssicherheit des mittleren Burgenlands garantiert wie auch die maßgeblichen medizinischen und wirtschaftlichen Aspekte berücksichtigt: Landeshauptmann Hans Peter Doskozil, Landesholding-Geschäftsführer Hans Peter Rucker und KRAGES-Geschäftsführer Hubert Eisl haben das Konzept am Montag der Belegschaft des KH Oberpullendorf präsentiert. Die Grundbotschaft: Die Geburtenstation bleibt jedenfalls bis 2025 erhalten und – wenn bestimmte Zielvorgaben erreicht werden – auch darüber hinaus.
Landeshauptmann Hans Peter Doskozil: „Ich habe in den vergangenen Wochen viele Gespräche mit Expertinnen und Experten sowie mit Betroffenen geführt. Daraus hat sich eine Entscheidung ergeben, von der ich überzeugt bin, dass sie die Versorgungssicherheit mit Geburtshilfe im gesamten Burgenland gewährleistet, der Station und ihren Mitarbeitern eine faire Chance zur langfristigen Etablierung gibt, aber auch die Wirtschaftlichkeit im Fokus behält. Zwischen diesen Aspekten haben wir eine gute Balance gefunden. Wir fordern und fördern den Standort Oberpullendorf, sich in diesem wichtigen Sektor – so wie in allen anderen Bereichen – eigenverantwortlich weiter zu entwickeln.“
Der „Zukunftsplan Geburtshilfe Oberpullendorf“ beinhaltet folgende Punkte:
- Die Geburtenstation des Krankenhauses als Teil der Abteilung Gynäkologie und Geburtshilfe bleibt bis 2025 garantiert erhalten. Ebenso erhalten bleibt das Institut für Kinderwunsch (In-Vitro-Fertilisation).
- Bis 2025 wird sich die Abteilung organisatorisch enger mit der Abteilung für Gynäkologie und Geburtshilfe des Schwerpunktkrankenhauses Oberwart verbinden. Trägerübergreifend soll auch die Kooperation mit der Geburtshilfe am Krankenhaus der Barmherzigen Brüder in Eisenstadt intensiviert werden.
- Bis 2025 muss die gesamte Abteilung für Gynäkologie und Geburtshilfe (inklusive Kinderwunsch-Institut) in Oberpullendorf auch in Eigenverantwortung einige noch zu definierende Benchmarks vor allem puncto Fallzahlen erreichen. Ziel ist eine Verbesserung der Auslastung und damit der Wirtschaftlichkeit. Diese Vorgaben werden in weiteren Folgegesprächen im Herbst definiert.
- Speziell bei den Hebammen soll Oberpullendorf ebenfalls intensiv mit dem KH der Barmherzigen Brüder kooperieren, um die Versorgung der nördlichen und mittleren Landesteile des Burgenlandes längerfristig abzusichern. Dazu hat das Land auch einen neuen Fachhochschul-Studiengang in Pinkafeld ins Leben gerufen, der ab 2022 erstmals die Ausbildung von Hebammen im Burgenland anbieten wird.
Ab 2025 werden Land Burgenland und KRAGES evaluieren, inwiefern und in welchem Ausmaß die Vorgaben erfüllt werden konnten, und ob eine Weiterführung aus Sicht der Versorgungssicherheit, der medizinischen und pflegerischen Anforderungen sowie der Hebammenbetreuung sinnvoll ist. „Mit dieser Lösung sprechen wir bewusst auch die Eigenverantwortung der Spitalsleitung und vor allem der Mitarbeiter in der betroffenen Abteilung an. Sie bekommen damit die Möglichkeit, sich über einen ausreichend langen Zeitraum so zu etablieren, dass die Fallzahlen den langfristigen Erhalt rechtfertigen und wirtschaftlich vertretbar machen. Ich hoffe außerdem, dass es uns in diesem Zeitraum auch gelingt, das volle Potenzial des Kinderwunsch-Institutes auszuschöpfen und diese Einrichtung als überregionales Top-Angebot zu positionieren“, so LH Doskozil.